T-Home Privatkunden
In den letzten Jahren änderte die Deutsch Telekom gleich mehrfach die eigenen Unternehmensstrukturen. Letzte Höhepunkte stellen das Jahr 2007 sowie das Jahr 2010 dar. Zunächst ein Blick auf die Konsolidierung im Jahr 2007: Da beschloss das Unternehmen, künftig für Privatkunden nur noch mit zwei Marken in der Öffentlichkeit zu agieren: mit T-Home und T-Mobile. So zeigte sich das Angebot der Telekom für Kunden strukturierter, es wurde übersichtlicher und einprägsamer, was auf dem potenziellen Kunden attraktiver wirken sollte. Dass Angebote wie DSL, Festnetztelefonie, Fernsehen und Video über Internet damals bereits sehr eng miteinander verknüpft waren und in Kombination angeboten wurden, war wohl ein weiterer Grund dafür, diese Angebote unter einer Marke - T-Home - zusammenzufassen.
Am 1. April 2010 vereinheitlichte der Konzern das Privatkundengeschäft schließlich unter der “Telekom Deutschland GmbH“ und nahm die Marken T-Home und T-Mobile aus dem Programm. Telefon, Internet, TV und Mobilfunk waren nun unter der einfachen Bezeichnung Telekom zu einem Geschäftsbereich zusammengebündelt, allein das Technologie-Segment T-Systems blieb als eigene Gesellschaft erhalten. Das Mobilfunkangebot einmal beiseitegelassen, soll im weiteren Verlauf der Fokus verstärkt auf T-Home bzw. auf der Festnetzsparte der Telekom liegen.
Im Zeitraum zwischen Mai 2007 und April 2010 lief das Privatkundengeschäft der Telekom also unter dem Namen T-Home und war vor allem im Bereich DSL recht erfolgreich. Zwar sank die Zahl der Festnetztelefonanschlüsse als Einzelangebot, dafür stieg die Zahl der Internetkunden kontinuierlich an und zum Zeitpunkt der erneuten Umstrukturierung hielt die Telekom einen Anteil von 54% am deutschen DSL Markt. Aber auch nachdem die Marke T-Home eingestellt wurde, änderte sich nur wenig am Erfolg des Unternehmens. Tatsächlich war die Telekom auch nach 2010 bis einschließlich heute (Sommer 2013) einer der wenigen deutschen DSL Anbieter, die ein dauerhaftes Kundenwachstum verzeichnen konnte. Allerdings ist die Wachstumskurve in den letzten Jahren deutlich abgeflacht und der Marktanteil um gut 10% auf nunmehr 44% gesunken. Dies liegt zum einen an der immer stärkeren Konkurrenz durch die Kabel Internet Anbieter, zum anderen am stetigen Preisverfall auf dem DSL Markt, welchem sich die Telekom bisher nur bedingt unterworfen hat. Telekom schnürt Komplettpakete für jeden Bedarf
Wie bei den meisten anderen Telekommunikationsanbietern bestand auch bei der Telekom schon zu Zeiten von T-Home die Tendenz, einzelne Angebote wie den Telefonanschluss, den DSL Anschluss und Entertain, das Fernseh-Angebot der Telekom gemeinsam anzubieten und Pakete aus ihnen zu schnüren. In der Tat ist es heute bereits Standard, Festnetzanschluss und DSL Anschluss zum Kombipaket zu verbinden und darüber hinaus Flatrates für Telefonie und Internetverbindung ins Paket zu integrieren Der potenzielle Telekom Kunde kann also fast wie bei einem Baukastensystem wählen, welche Kombinationen er in Anspruch nimmt: nur Festnetz und DSL Anschluss oder direkt inklusive IPTV, nur Festnetzanschluss, Flatrates für weltweite Telefonate und für verbilligte Anrufe vom Festnetz in Handynetze. Ihm steht darüber die Rubrik „Geräte und Zubehör“ zur Verfügung; hier lassen sich etwa Media Receiver, WLAN Geräte, Modems und Router kaufen oder leihen.
Das Image der Telekom Angebote hat sich seit dem Ende von T-Home nicht sehr verändert; die Angebote gelten als relativ teuer, aber gut. Von der renommierten Fachzeitschrift für Telekommunikation Connect wurde die Telekom mehrfach zum besten DSL und Festnetzanbieter gekürt, zudem sicherte sich der Provider den Sieg im letzten Connect Test der deutschen Breitbandnetze im Jahr 2013, was das Image des guten Anbieters zusätzlich unterstreicht. Dennoch, die hohen Preise bleiben ein Kritikpunkt. Ein aktueller DSL Preisvergleich (Stand Juli 2013) zeigt: DSL 16000 mit DSL Telefonie, WLAN Router und DSL- sowie Telefon Flatrate kostet bei der Telekom regulär 34,95 €/Monat, während Vodafone dasselbe Angebote für etwa 5 € weniger pro Monat bereitstellt. Allerdings hat die Telekom im Jahr 2007 für Kunden, die sich stark am Preis orientieren, den Anbieter Congstar ins Leben gerufen, der unter dem eigenen Markennamen Telekom Produkte zu etwas günstigeren Preisen bereitstellt. Seither arbeitet die Telekom im DSL und Mobilfunkbereich mit zwei Anbietern, die unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Das ist sicherlich nicht die schlechteste Taktik.